Geschichte des Ritterguts Bodenengern

Beschaulich zwischen Wesergebirge und Süntel liegt Gut Bodenengern.

Direkt an der wichtigsten Ost-West-Straße und Passstraße in das Wesertal hatte Bodenengern im Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit auch eine strategische Bedeutung.

 

Durch die sächsischen Ansiedlungen im Wesertal während der Völkerwanderung ab dem 5. Jahrhundert bildete sich das Reich der Sachsen mit den Herzogtümern Ost- und Westfalen und Engern.

Bodenengern (Born-Engern = Quelle der Sachsen) lag an der Ostflanke des Herzogzums. Die letzte große Schlacht gegen Karl den Grossen wurde nur wenige Kilometer entfernt auf dem Dachtelfeld im Süntel gefochten.

 

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgt  im Jahr 1050 durch Herzog Bernhard von Sachsen. Bodenengern wird zu dieser Zeit noch nicht befestigt gewesen sein, da die Sachsen bei Gefahr sich in ihren Fluchtburgen auf den Bergkämmen verschanzten.

 

Im 30-jährigen Krieg wurde der Vorgängerbau von Bodenengern in der Schlacht bei Segelhorst von dem kaiserlichen Herführer Tilly zerstört; der Obrist von Haxthausen, damaliger Besitzer von Bodenengern stand in schwedischen Diensten. Einzig die Kellergewölbe lassen auf ein festes Haus aus dem 14. Jahrhundert schließen.

Durch die Übernahme der Grafschaft Schaumburg durch die Landgrafen Hessen-Kassel 1649 wurde dieser Teil von Schaumburg zur hessischen Enklave.

Ein unehelicher Sohn des Landgrafen war Adolf von Kornberg. Er wurde unter anderem mit dem Rittergut Bodenengern belehnt.

Im Jahre 1673 baute er auf den Fundamenten und dem Keller des zerstörten Hauses einen repräsentativen Neubau im schlichten Barockstil. Das Haus war ursprünglich von einem Wassergraben umgeben. Der Zugang erfolgte über eine Holzbrücke. Die Herren von Kornberg waren Mitglieder der Ritterschaft.

 

Im Jahre 1821 wurde die Ritterschaft in der Grafschaft Schaumburg aufgelöst. Das Gut wurde durch das Aussterben im Mannesstamme schon bald nur noch über Verwalter geführt und im Jahr 1870 an den hannoverschen Rechtsanwalt Freudenstein verkauft. Durch ihn wurde der Wintergarten an der Westseite angebaut.

 

Nach mehrfachem Besitzerwechsel wurde Frau Aline Mummy Eigentümerin. Sie errichtete einen großen Balkon über dem Portal. Der vordere Graben wurde von ihrer Tochter Felice Heine zugeschüttet.

 

1984 ging das Haus in den Privatbesitz eines Hannoveraner Designers über. Dieser restaurierte das sehr verkommene Gebäude.

 

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